Die wichtigsten Akteure am Finanzplatz Zürich

Die Banken tragen am meisten zur Wertschöpfung des Finanzsektors bei. Sie sind das Herzstück von Zürich als Schlüsselakteure für Wirtschaft, Innovation und kulturelles Leben. Ihr Einfluss erstreckt sich weit über den Finanzsektor hinaus und prägt die Gesamtdynamik und Attraktivität der gesamten Stadt Zürich.

Aufgrund der Umstrukturierung der Grossbanken kam es zu einer Verschiebung der Wertschöpfungsanteile zwischen den Banken und sonstigen Finanzdienstleistungen. Seit 2018 erzielten die Banken aufgrund der Börsenperformance und der erhöhten Handelsaktivitäten der Kunden stark überdurchschnittliche Produktivitätsgewinne.

3 Fakten zu den Banken am Finanzplatz Zürich:

1. Machen Zürich attraktiv: Die Banken in Zürich sind bedeutende Wirtschaftsakteure, die als Arbeitgeberinnen, Ausbildner, Kreditgeberinnen und Förderer von Kultur einen bedeutenden Beitrag zum Wohlstand und zur Attraktivität der Region leisten.
2. Bieten Sicherheit und Stabilität: Der Finanzplatz Zürich bietet Banken ideale Bedingungen durch Stabilität, hochwertige Dienstleistungen, effiziente Infrastruktur, qualifizierte Arbeitskräfte, verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen, einer eigenen Währung und die kompetente Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA).
3. Weissgeldstrategie und Schutz der Privatsphäre: Das Schweizer Rechtssystem schützt die finanzielle Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger vor unberechtigten Einblicken. Es hat klare gesetzliche Grenzen, um Kriminelle auszuschliessen. Die Schweiz ist führend in der Bekämpfung grenzüberschreitender Finanzkriminalität.

Die Versicherungen in der Schweiz sind bedeutende Arbeitgeber, wichtige Steuerzahler und gehören zu den grössten Investoren im In- und Ausland. Sie übernehmen finanzielle Risiken von Unternehmen und Einzelpersonen, indem sie diese absichern. Auf diese Weise wirken die Versicherer als zentral treibende Kräfte für die inländische Wirtschaft und tragen volkswirtschaftliche Verantwortung, indem sie ihre Leistungsfähigkeit und Expertise vorrangig zum Nutzen von Zürich einsetzen.

Der Schweizer Versicherungsmarkt setzt sich aus fünf Versicherungszweigen zusammen

1. Lebensversicherungen
2. Unfall- und Schadenversicherungen
3. Krankenkassen
4. Rückversicherungen
5. Pensionskassen und Pensionsfonds
6. Sonstige Versicherungen
7. Captives

3 Fakten zu den Versicherungen am Finanzplatz Zürich

1. Grösster Versicherungszweig: Die Unfall­ und Schadenversicherungen sind der grösste Versicherungszweig und stellen sowohl in der Region Zürich als auch in der Schweiz mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze. Mit der Zurich Insurance ist eine der grössten Schweizer Schadenversicherungen in der Stadt Zürich ansässig. (Finanzplatzstudie, S. 18)
2. Lebens­ und Rückversicherungen: Sie sind am Finanzplatz Zürich überproportional stark vertreten. Dazu gehören auch international tätige Versicherungen wie die Swiss Life oder Swiss Re, die in der Stadt Zürich zuhause sind. (Finanzplatzstudie, S. 18)
3. Qualifizierte Arbeitskräfte: Die Nähe zu den Hochschulen befruchtet die anwendungsorientierte Forschung und Innovation und bietet den Rückversicherern hoch qualifizierter Arbeitskräfte.

1. Börse

Schweizer Börse weltweit stark

Die SIX Swiss Exchange ist der führende Handelsplatz für Schweizer Wertpapiere und prägt das nationale und internationale Finanzgeschehen. Als bedeutendste Börse der Schweiz ermöglicht sie den Handel mit einer Vielzahl von Finanzinstrumenten und ist weltweit bekannt für ihre hohe Liquidität und starke Positionierung im Bereich der Finanzmarktinfrastruktur. Als Referenzmarkt für Schweizer Wertpapiere spielt die Börse eine entscheidende Rolle im Schweizer Kapitalmarkt, indem sie Unternehmen den Zugang zu Kapital erleichtert und deren Wachstum fördert. Neben dem Handel bietet die SIX Swiss Exchange umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Kotierung, Handel und Post-Trade-Abwicklung.Die SIX Swiss Exchange ist der führende Handelsplatz für Schweizer 

Die innovative digitale Börse SDX

Die SIX Digital Exchange (SDX) mit Sitz in Zürich ist die weltweit erste vollständig regulierte Börse und Zentralverwahrerin. Sie ist initiiert von der SIX Group, dem Betreiber der SIX Swiss Exchange. SDX will die Funktionsweise der Finanzmärkte revolutionieren, indem sie eine nahtlose und sichere Plattform für Trader, Broker-Dealer, Banker und Unternehmen bereitstellt, um die Welt der digitalen Vermögenswerte zu erkunden. Sie spezialisiert sich auf den Handel digitaler Assets wie Kryptowährungen und tokenisiertem Vermögen. 

2. Vermögensverwaltung

Asset Manager

Asset Manager stellen ihre Produkte und Dienstleistungen in erster Linie institutionellen Kunden wie Pensionskassen, Versicherungen, Staatsfonds und Unternehmen zur Verfügung. Darüber hinaus verwalten sie Vermögenswerte, die in kollektiven Kapitalanlagen zusammengefasst sind, insbesondere Anlagefonds.

Unabhängige Vermögens­verwalter

Im Zentrum steht die Verwaltung von bedeutenden privaten und institutionellen Finanzanlagen aus dem In- und Ausland. Dabei handelt es sich um diverse Risikoklassen, die Aktien, Renten, Immobilien, Kryptowährungen und Liquidität einschliessen. Ihr Hauptziel ist es, das Vermögensportfolio des Kunden zu optimieren und dabei seine spezifische Risikobereitschaft, individuelle Situation und Lebensplanung zu berücksichtigen.

Family Offices

Family Offices verwalten das Grossvermögen einer oder mehrerer Eigentümerfamilien. Ihre Mandate umfassen neben der reinen Vermögensverwaltung weitere klassische Sekretariats-Dienstleistungen wie Mediation, Buchführung, Büroorganisation, Reiseplanung, Sicherheitsmanagement und Controlling.

Die Unterschiede

Asset Manager sind in erster Linie für institutionelle Anleger tätig, während Vermögensverwalter und Family Offices primär Privatkunden betreuen. Family Offices werden von wohlhabenden Familien kontrolliert und bieten eine umfassende Palette von Dienstleistungen an, die über die reine Vermögensverwaltung hinausgehen. Sie sind auf die spezifischen Bedürfnisse einer Familie zugeschnitten. Im Gegensatz dazu sind Vermögensverwalter oft unabhängige Unternehmen, die von Dritten kontrolliert werden und sich auf die Optimierung von Anlageportfolios für eine breitere Kundenbasis konzentrieren.

3. Private Equity & Venture Capital

Private Equity

Private Equity bezeichnet eine Form des Beteiligungskapitals, bei der Anteile an nicht börsennotierten, oft kleinen oder mittelständischen Unternehmen oder Startups erworben werden. Dabei stellt der Kapitalgeber Eigenkapital und Know-how für einen festgelegten Zeitraum zur Verfügung, um diese Unternehmen zu fördern. Diese Form des Investments erfolgt nicht an geregelten Märkten wie Börsen und kann sowohl von privaten als auch institutionellen Anlegern getätigt werden. Die Hauptakteure sind oft darauf spezialisierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften, auch als Private-Equity-Gesellschaften (PEG) bekannt.

Venture Capital

Venture Capital ist eine Form der Eigenkapitalfinanzierung für junge Unternehmen. Externe Kapitalgeber investieren ohne Sicherheiten, erhalten Unternehmensanteile und unterstützen die Unternehmen von der Frühphase der Finanzierung bis zur Expansion. Venture Capital-Gesellschaften streben hohe Gewinne an und bieten neben finanzieller Unterstützung auch beratende Begleitung. Nach Erfüllung ihrer Aufgabe ziehen sie sich häufig zurück und verkaufen ihre Beteiligungen an neue Investoren. In der Schweiz sind sie in der Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (SECA) organisiert, auf europäischer Ebene bei Invest Europe.

4. Fintechs

FinTech, eine Kurzform für Finanztechnologie, bezeichnet technologiebasierte Lösungen in der Finanzbranche, die bestehende Dienstleistungen verbessern, ergänzen oder ersetzen. Beispiele hierfür sind mobile Bezahl-Apps, Robo-Advisors und Crypto Asset-Börsen.

Innovation spielt eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes, der sich in einem dynamischen Entwicklungsprozess befindet.

Im Jahr 2022 haben viele Schweizer Banken und Versicherungen ihre IT-Ressourcen aufgestockt, insbesondere zur Transformation des Bankgeschäfts durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Dies deutet auf eine wachsende Innovation in der traditionellen Schweizer Finanzbranche hin.